Westfalia baut um
Wenn die Saison in der Kreisliga A in Kürze endet, dann wird es in der zweiten Mannschaft des SC Westfalia Herne einen radikalen Schnitt geben. Der Verein konzentriert sich künftig auf die eigene Jugend und installiert eine „U23“ als Brücke zur ersten Mannschaft. Das bisherige Team wird weggehen – fast komplett.
Trainer Stefan Robert, der mit seinen Jungs eine glänzende Rückserie spielt, wechselt zum FC 96 Recklinghausen zurück. Und da die erfolgreiche Truppe, die gemeinsam zweimal aufgestiegen ist und in der A-Liga vorne mitmischt (Tabellenvierter, bestes Team in der Rückrunde), weiter zusammen spielen will, gehen die Spieler gemeinsam mit ihrem Coach. Neues Trainergespann der U23 des SCW ist Michele di Bari und Serkan Besli.

Haupt- und Jugendvorstand des Vereins bedauern den Schritt, sie hätten gerne den einen oder anderen Spieler behalten. Serkan Besli hingegen zeigt Verständnis, dass man zusammen bleiben will. „Sieben Spieler wollten wir gerne halten. Ihr Weggang ist zwar schade, aber ich kann ihre Entscheidung auch verstehen“, so der Robert-Nachfolger. Achim Gunia und Yavuz Gökdemir werden der Youngster-Truppe wohl erhalten bleiben. Optionen für die Erste gab es hingegen nur sehr wenige.
„Wir sichten, sichten, sichten“, so Klub-Chef Horst Haneke zur aktuellen Situation, ohne Namen zu nennen. „Ein, zwei, drei Verträge werden wir wohl abschließen.“ Als erster Kandidat für die Reimann-Elf hat sich dabei sicher Rick Golicki empfohlen. Der Goalgetter hat es in den bisherigen 28 Saisonspielen auf 28 Tore gebracht. Weitere Entscheidungen stehen noch aus.
„Die Verjüngung war lange geplant“, erklärt Serkan Besli den großen Schnitt. „Wir wollten einfach nicht mehr die A-Jugendlichen für andere Vereine ausbilden.“ Das Alter von 23 Jahren ist dabei gar nicht zwingend vorgegeben. Besli: „Aber der Schnitt ist uns wichtig, der soll unter dreiundzwanzig liegen.“ In der aktuellen Planung hat der neue, junge SCW II einen Altersdurchschnitt von 21,9 Jahren.
WAZ-Herne: 18.05.2011, Mike Lautenschläger